Freitag, 19. August 2016

UNSERE vierte KREUZFAHRT 2002
Mit der OLYMPIA EXPLORER in das östliche Mittelmeer
vom 12.05. - 19.05.2002

Baujahr: 1999 / 2001   ex  Name: OLYMPIC EXPLORER         Bauwerft:  BLOHM & VOSS, Hamburg
Übernahme von  Reederei:  ROYAL OLYMPIC CRUISES (ROC)  im Jahr 2002  -  als OLYMPIA EXPLORER
 2014 in Betrieb als Universitätsschiff: SEMESTER AT SEA      2015 im Charter als:  CELESTYAL ODYSSEY
 
verkauft und ab 2016  im  Eisatz als:  GLORY SEA      für:  DIAMOND CRUISES  zwischen China uns Südkorea
BRZ:  24.318       Länge:  180,4 m       Breite: 25,5 m       Tiefgang: 7,2 m       Geschwindigkeit: 30 Kn       Pax: 836

 Das baugleiches Schwesterschiff: ex  OLYMPIA VOYAGER fuhr nach der Insolvenz der griechischen Reederei
zunächst für IBERO CRUCEROS als GRAND VOYAGER                      dann  ab 2013 als COSTA VOYAGER
Seit 2014 befindet sich das Schiff in chinesischen Gewässern und fährt unter dem Namen  CHINESE TAISHAN


UNSERE 7 - TAGE - TRAUMROUTE:
VENEDIG (ITA)   –   DUBROVNIK (HRV)   –   BARI (ITA)   –   KATAKOLON (GRC)   –   ISTANBUL (TUR)  –  MYKONOS (GRC)  -   SANTORIN (GRC)   -   PIRAEUS (GRC)  –  KORFU (GRC)   –  VENEDIG (ITA)

Mit 2.619 Sm  und  9 Streckenabschnitten  innerhalb von 7 Tagen, konnte die OLYMPIA EXPLORER ihre Möglichkeiten
als das schnellste Kreuzfahrtschiff der Welt eindrucksvoll unter Beweis stellen. Nie wieder wird es wohl so ein schnelles
Schiff geben.  (nur die QM 2  ist als Atlantik Liner,  notfalls  - für noch etwas höhere Geschwindigkeiten ausgelegt)
Schon während der Bauzeit hatte ich mich für dieses -  in Hamburg gebaute -  Schiff interessiert und alle Berichte - einschließlich der negativen - im Zusammenhang mit den Nachbesserungs Forderungen der griechischen Reederei - verfolgt. Da die Reederei andererseits scheinbar auch Zahlungsprobleme hatte, war es für außen stehende schwierig, die widersprüchlichen Aussagen, richtig deuten zu können. Mir war das alles egal; wollte ich doch nur unbedingt dieses Schiff auf Fahrt kennen lernen.
Nachdem ich trotz einigen Missverständnissen,  zwischen Reisebüro und Veranstalter, die gewünschte Kreuzfahrt Buchung, doch noch erfolgreich zum Abschluss bringen konnte, stieg besonders bei mir, die Vorfreude auf diese bevorstehende Schiffsreise.
Diese Kreuzfahrt hatten wir zum Angebotspreis von 830,00 Euro in einer Glücks-Außenkabine pro Person gebucht. Angesichts der vielen Anläufe, verbunden mit hohen Treibstoffverbrauchs, aufgrund dieser unüblichen Geschwindigkeit, war das ein gutes Angebot, dass die deutsche Vertretung von ROC eigentlich nicht mehr anerkennen wollte. Nur über den Verzicht der Provisionen von DERTours und Karstadt "Mö", konnte dieser Preis noch gehalten werden. Meinen Unterlagen zufolge beinhaltete der Preis die (katastrophal durchgeführte) Bus- Anreise und Rückreise, ab / bis Frankfurt.
Unsere Ausgaben an Bord betrugen gerundet, 330,00 Euro.

Schiffsbeschreibung unter Berücksichtigung meiner damaligen Aufzeichnung.
Wir hatten eine Außenkabine der Gruppe TC mit der Nr. 4059, am Ende des ersten Drittels, auf Deck vier, mit Panoramafenster gebucht (Bullaugen gibt es nur auf Deck 2). Sie war angegeben mit einer
Größe von 13 qm und war ähnlich geschnitten, wie wir es das Jahr zuvor, auf der Festival "Mistral" kennen gelernt hatten. Zufrieden stellten wir fest, das es kein 3. bzw. 4. Bett gab, was doch schon wieder zu einer räumlichen Einengung geführt hätte.
Wir fühlten uns sofort wohl, zusätzlich noch dadurch, weil hier alles absolut platzoptimiert war.
Zwei Sitzgelegenheiten, beidseitige Spiegel, Schranktresor, Kühlschrank (für an Bord gekaufte Getränke), sowie TV mit Radio, sorgten für angenehmen Komfort.
Auch das Bad mit Dusche war praktisch und hatte alle Voraussetzungen, um Ordnung halten zu können. Die Betten waren auseinandergestellt, ließen sich aber zusammenstellen. Ein Blick in die Kabinen der Klasse SC (Juniorsuiten) mit 17 qm, versetzten uns noch mehr in´s Staunen. Eine wirklich tolle Leistung, so unsere Beurteilung damals.

Das Restaurant auf Deck 5 (Aqua Marin Speisesalon) war elegant und geschmackvoll eingerichtet, mit platzsparenden, aber hervorragenden Sitzmöbeln, Auch das helle Buffet Restaurant,
(Topaz Gartensalon) auf Deck 6, mit einem Außenbereich, entsprach unseren Erwartungen in Raumaufteilung und Möbelierung. 

Das Konzept der fröhlich-leichten Farben, und einer hochwertigen, bequemen Möbelierung setzte sich auch in den Bars  und Bereichen des 6. Decks und in dem Aventurine Panoramasalon (Disco) des 7. Decks fort. Für Schows und Tanz besuchten wir den Amber Hauptsalon, auf dem vorderen 6. Deck. Einer prospektseitige Hervorhebung eines großzügigen Außenbereiches, der mit dem Pool etwa ein Fünftel des 7. Decks ausmachte, mochte ich mich nicht anschließen. Durch die Disco im vorderen Bereich, sowie einiger Suiten mit Balkon, SPA Bereich usw., konnten neben dem Poolbereich, nur noch Seitenflächen im mittleren Bereich, als Außenflächen genutzt werden. Vor der Disco war man dem nicht zugänglichem Bugbereich, noch relativ weit entfernt. Außerdem war für die Passagiere die Sicht nach vorn, durch technische Schiffseinrichtungen beeinträchtigt, was die Foto- und Filmamateure zum Teil besonders störte.




Bei den Speisen, mochten meine Frau und ich, nicht von wirklicher Zufriedenheit sprechen.
Immerhin hatten wir das Gefühl, dass man nach einigen Tagen dazugelernt hatte und sich mehr bemühte das Essen warm zu servieren. Denn genau das war unter anderem, ein von mir häufig gehörter Kritikpunkt. Da wir auch mittags das Restaurant aufgesucht haben, kann ich mich, zum Bufett am Mittag nicht äußern.

Anmerkungen zum Schiff selbst

Insgesamt war die O. Explorer ein schönes Schiff. Ihr Schwerpunkt lag darin, mit einer höher, als üblich liegenden Reisegeschwindigkeit, eine umfangreiche und daher interessante Route, in wenigen Tagen zu ermöglichen. Dieses Ziel wurde auf unserer Kreuzfahrt voll umgesetzt. Allerdings, wurde ich während der Fahrt in unserer Kabine, auf ein ungewöhnliches Antriebsgeräusch aufmerksam. Obgleich ich relativ unempfindlich auf monotone Geräusche reagiere, empfand ich dieses zunächst als störend, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Ungewöhnlich auch, die starke Vibration, die beim Manövrieren entstand. Im Restaurant musste das Personal schon Angst um das gestapelte Geschirr haben, da die Vibration zu sehr starken Erschütterungen führte  und entsprechende Klappergeräusche verursachte. Wenn es im Streit zwischen Blohm & Voss und den Auftraggebern (Reederei ROC) um diese Sache ging, war es der Bauwerft nicht gelungen, dieses zu beseitigen.

Ich bedaure sehr, dass diese Schiffe, auf dem europäischen Markt, nicht mehr in Erscheinung treten. Diese Schiffe hätten nicht etwa wegen der Geschwindigkeit, sondern wegen ihrer angenehmen Größe - sicherlich auch in Deutschland - viele Freunde gefunden.


© Rainer Buch
Teilweise rekonstruiert von meiner alten Homepage: "Lust Auf Kreuzfahrten"
Aktualisiert, fertig gestellt und veröffentlicht am 19.08.2016

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