Donnerstag, 10. November 2016

UNSERE 17. KREUZFAHRT 2011
Mit der MS ARTANIA zur 2. Eröffnungsreise von und bis Hamburg
vom 31.05. bis 03.06.2011


Name:  MS ARTANIA               Baujahr: 1984  Wärtsila / Finnland  
 Renovierung und Umbau:  April / Mai 2011 bei  Lloyd Werft in Bremerhaven
ex Name:  ROYAL PRINCESS  bis 2004 / ARTEMIS  / P & O Cruises von 2005 – 2011
BRZ: 44.500       Länge:  230,6 m        Breite:  29,6  m       Tiefgang:  7,8 m       Pax: 1.200  
Veranstalter nach Übergabe im Mai  2011:     PHOENIX REISEN GMBH - BONN   
Unsere Route: Hamburg - Amsterdam - Rotterdam - Hamburg
Wir hatten unverschämtes Glück mit dem Wetter, nachdem wir zunächst den Eindruck haben mussten, dass es uns noch schlimmer treffen könnte, als den Teilnehmern der ersten Einführungsfahrt. Schon wenige Minuten nach dem pünktlichen Ablegen um 17:00 vom Hamburger Cruise Center, regnete es in Strömen.  Mit Rücksichtnahme auf meine kleine Fotoausrüstung, war Rückzug in den Innenbereich angesagt. Letztlich blieb aber ein Sturm mit Wellengang aus, sodass die pünktliche Einfahrt nach Amsterdam am nächsten Tage um 14:00, dann sogar bei allerbesten Wetter, sichergestellt war. In Amsterdam genossen wir unseren geplanten Weg, der uns ab dem Bahnhof, entlang der Singel- und der Herengracht, uns dann im Nordosten, wieder Richtung Passagierterminal führte.


In Rotterdam reichte die zur Verfügung stehende Zeit des Vormittages gerade aus, um eine 75 minütige Hafenrundfahrt angehen zu können. Mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Shuttlebusse, die eine kleine Stadtrundfahrt beinhalteten, wurde zeitlicher Stress vermieden. Letztlich trafen wir 4  Phoenix Ausflugsgruppen, die ein ähnliches,  genauso zeitlich begrenztes Programm durchgeführt haben.
Die Rückankunft in Hamburg, war etwas früher als geplant. Das schöne Wetter hatte uns bis zum Schluss verwöhnt. Einer unserer Koffer war zunächst nicht auffindbar. Die Annahme, dass ein anderer Gast unseren - statt seinen mitgenommen hatte, erwies sich als richtig. Da wir gegen Mittag noch zu einer zusätzlichen Schiffsbesichtigung verabredet waren, konnten wir das Problem klären. Dieser Gast hatte also genügend Zeit, um uns unser versehentlich mitgenommenes Gepäckstück zwecks Austausches, zurück bringen zu können.

Meine Beurteilung der Artania mit Stand auf ihrer 2. Einführungsfahrt
Die Artania war für uns zwar etwas gewöhnungsbedürftig, konnte aber mit Ihren besonderen, über mehrere Decks gestalteten Außenflächen im Bug- (unbehinderter Ausblick) und im Heckbereich, absolut positiv überraschen. Dazu noch das Rundum-Promenadendeck, auf Deck 4 (dritte von unten), was besonders mir sehr gut gefallen hätte, wenn hier die Überholungsarbeiten, zu einem ansehnlichen Abschluss gefunden hätten. Leider war dieser Zustand, zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben.

Das Promenadendeck auf der Artania
Bei Schnupper Kreuzfahrten wie dieser, geht es in erster Linie darum, das Schiff näher kennen zu lernen. Entsprechend gut waren fast alle Bars gut besucht, allerdings ohne, dass es dabei laut zuging. Nicht alle Sitzmöbel waren wirklich bequem. Mit einer Sitztiefe von manchmal mehr als einem Meter, konnten wir nichts anfangen.  So mussten wir manchmal schon etwas suchen, um unserem Wunsch auf einigermaßen entspanntes Sitzen, gerecht werden zu können, ohne dabei völlig abseits sein zu wollen.Wir hatten sowohl die beiden Hauptrestaurants, als auch das Lido-Buffetrestaurant besucht. Favorisiert haben wir das neue, helle und entsprechend moderne Restaurant "Artania", mit dem wir auch von der Bestuhlung her, die in der Realation zur Tischhöhe, für uns "Kleinen" besser geeignet waren, viel besser zurecht gekommen sind. Hier wurde zusätzlich zum Buffetrestaurant, auch morgens das Frühstück in gleicher Form angeboten.

Das modernere Artania Restaurant mit unseren Lieblingsplätzen auf der Bank nebeneinander
Während wir morgens und auch mittags im Lidorestaurant, doch schon Probleme beim Suchen von Plätzen, unter Berücksichtigung persönlicher Kriterien bekamen, war es im Artania Restaurant, etwas einfacher. Ich denke mal, dass bereits ca. 90% der Leute, gleich mit Beginn der Abendessenzeit, einen Platz in den Hauptrestaurants eingenommen hatten. Wer also seinen vielleicht einmal gefundenen Lieblingsplatz, z. B. im Fensterbereich wieder haben wollte, musste zwangsläufig gleich am Anfang der Essensszeit bereit stehen. So zeitig hatten wir die Restaurants aber nie aufgesucht.
Mit den angebotenen Mittags- und Abendmenüs, waren wir absolut zufrieden. Die Auswahl war zwar unerwartet klein  (die Portionen oft auch), aber Aussehen, Qualität und Geschmack, waren gut bis sehr gut. Die angebotenen Fleischgerichte (Filet vom Rind bzw. vom Schwein gegrillt bzw. gebraten) waren für uns auf den Punkt richtig serviert. Als Abschieds- oder Gala-Essen gab es im zweiten Hauptgang Rinderfilet vom Stück - aufgeschnitten, ebenfalls in ausgezeichneter Qualität. Der Service wirkte teilweise etwas holprig und noch nicht richtig eingespielt, womit allerdingsauch zu rechnen war.  Warum wir allerdings stets das Gefühl hatten, dass unser Wunsch nach Kaffee als Abschluss, eher als ungewöhnlich angesehen wurde und wir diesem Wunsch somit, manchmal etwas Nachdruck verleihen mussten, konnten wir nicht nachvollziehen.


Das Restaurant Vier Jahreszeiten
Nun noch der wohl wichtigste Bereich auf einem Kreuzfahrtschiff für uns. Das ist natürlich der persönliche Bereich, also die Kabine. Bei der hier - für die Einführungsfahrt gewählten Kabine bzw. Kabinenkategorie, ging es ausschließlich um den günstigsten Preis. Da ohnehin auf der Artania keine Innenkabinen angeboten werden, hatte ich in "eigener Verantwortung", eine Kabine mit Sichtbehinderung gewählt, in der Hoffnung, dass die Sicht tatsächlich auch nur behindert und nicht völlig versperrt sein würde. In unserem Fall war das soweit gegeben. Dass das anders sein konnte, haben wir erst bei der späteren, gesonderten Besichtigung festgestellt. Es gab tatsächlich Kabinen, die einen Blick an das Rettungs- oder Tenderboot vorbei,  darüber oder darunter nicht zuließen.  Hier stellt sich wohl dann nicht mehr die Frage, was unter "behinderten Blick" verstanden werden muss.
Der erste, also optische Eindruck der Kabine war OK. Klapp- und Sofabett sind zwar nicht unser Ding, aber das musste nicht schlechter sein, als zwei getrennt aufgestellte Betten, wenn uns auch ein Doppelbett - in Fahrtrichtung aufgestellt, immer lieber ist. Diese Einteilung, haben wir erst bei den viel breiteren Junior-Suiten festgestellt.

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Von den Suiten oder Junior-Suiten abgesehen, hatten nach unserer Beobachtung, alle Kabinen den gleichen Schnitt. Die Balkonkabinen auf Deck 5 und 6, waren vormals Außenkabinen in der Standardbreite, gehörten also auch zu den schmalen Kabinen. Nur auf Deck 7 und 8, gab es die breiteren Suiten / Junior-Suiten.  Diese wirkten, ohne den Begriff Suiten noch weiter strapazieren zu wollen, erwartungsgemäß großzügig, was schon von außen, durch die breiteren Balkone sichtbar war.  Bei den normalen, halt schmalen Kabinen, müssen in der Konsequenz, zunächst nicht auffallende Einschränkungen hingenommen werden. Die Schränke in diesen Kabinen, hatten keine Kleiderschranktiefe und verfügten insgesamt über 6 Kleiderstangen von nur ca. 30 cm Länge, die von vorn nach hinten gesetzt waren. Für diese kurze Reise kamen wir mit den 10 Bügeln insgesamt gerade hin. Für längere Fahrten hätte uns diese Anzahl nicht gereicht, da es keine Schrankfächer gab. Ersatz boten die Schubkästen, beiderseitig vom Schreibtisch. Diese eigneten sich für Unterwäsche, Socken und leichte Pullis. Mit dickeren Sachen würde man die Schubkästen zu leicht verstopfen.  Für uns, wäre es ein Grund, eine Kabine dieser Art, mit oder ohne Balkon, nicht zu wählen, weil wir nicht aus dem Koffer leben wollen, sondern alles seinen Platz haben soll. Chaos in der Kabine wegen Platzmangel, hassen wir beide.
 Das Bad war in Größe und Einrichtung, in unserer Kabine nicht so ganz OK gewesen. Die in den Ecken teils erblindeten Spiegel, hatten zwar keine Chance einen Schönheitspreis zu bekommen,  passten aber insgesamt noch ins Bild, des sonst optisch noch vertretbaren Bades. Schließlich konnte nicht mehr alles so "ganz neu" sein. Zwar mögen wir - auch wegen der Unfallgefahr - zum Duschen nicht so gern in Wannen steigen müssen, aber es wäre für uns OK gewesen, wenn wenigstens überhaupt warmes Wasser  zum Zeitpunkt persönlichen Bedarfs zur Verfügung gestanden hätte.
Das Bad mit Beschädigungen in den unteren Ecken,
Fazit:
Trotz einigen empfundenen Schwachpunkten, waren wir mit dem Schiff und mit der Crew zufrieden. Allerdings waren noch einige Arbeiten nicht abgeschlossen.  Einige Bereiche hätten Nachholbedarf gehabt. Das Wetter hatte sicherlich zu unserer Freude und unserem Wohlbefindens beigetragen. Die weniger wichtige Route, brachte zudem allemal noch schöne Stunden an Land.
Das von uns als gut empfundene Essen, während unserer Einführungsreise möchte ich nicht unerwähnt lassen. Für eine längere Kreuzfahrt mit überzeugenden Zielen, würden wir in die Kategorie der Junior Suiten schauen müssen. Es kommt uns dabei nicht so sehr auf die Größe in QM an, sondern auf das, was die Kabine für unser Wohlfühl Empfinden bieten kann.  Wir sind an keine Kreuzfahrtmarke gebunden. So werden wir die  Artania mit ihrem Konzept, ihren Routen und den dafür aufgerufenen Preisen im Auge behalten.  


© Rainer Buch
Rekonstruiert, aktualisierrt und veröffentlicht am 10.11.2016 

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