Montag, 10. Juni 2019

UNSERE 27. KREUZFAHRT 2016
Mit der CELEBRITY INFINITY
von SAN DIEGO nach VANCOUVER

vom 11.05. bis 22.05.2016
Eigenes Vorprogramm: 7 Tage Kalifornien Küstentour (Mietwagen)
Nachprogramm: 2 wunderschöne Tage in Vacouver



Diese Aufnahme von der CELEBRITY INFINITY entstand von der Aussichtsfläche
 des Columbia Centers ( 73. Stockwerk ) in SEATTLE

Name: CELEBRITY INFINITY (Millennium Class)                       Baujahr: 2001
 Bauwerft: STX / Saint-Nazaire      Vermessung: BRZ 91.000       Länge: 294 M
 Breite: 32 M        Tiefgang: 8 M        Geschwindigkeit: 24 KN         Pax: 2.170
Schwesterschiffe: MILLENNIUM (2000) SUMMIT (2001) CONSTELLATION (2002)

Diese Kreuzfahrt sehen wir für uns als Ergänzung zu folgenden,
voran gegangenen Schiffsreisen:

09/2011 - 14 Tage mit der SUMMIT:

04/2012 - 17 Tage mit der NCL JEWEL:

04/2015 - 21 Tage mit der MSC DIVINA:
Die Reisen hatten wir mit eigenem Vor- und Nachprogramm durchgeführt



Mit zwei Vorübernachtungen in SAN FRANCISCO und einer darauf folgenden Anreise (Leihwagen) nach SAN DIEGO, mit Zwischenübernachtungen in CARMEL, PISMO BEACH (Arroyo Grande)und SANTA BARBARA, haben wir uns den Wunsch einer Küstenfahrt in Kalifornien erfüllt. Die Reise endete mit zwei Übernachtungen im Waterfront Pinnacle Hotel in VANCOUVER


Hinweis
Diese Seite ist das Ergebnis meiner ganz persönlichen Aufarbeitung der vergangenen Reise und fasst chronologisch, nur das Wichtigste meiner Erinnerungen an dieser Reise, in Text und Bildern, gemäß meinen eigenen Ansprüchen zusammen. So dient sie nicht unbedingt dazu, allgemeine Tipps oder Empfehlungen heraus zu stellen und bietet auch keine Sammlung mit speziellen Infos, zu den angefahrenen Destinationen. Besonders hilfreich bei der Aufarbeitung waren meine Fotos, die bereits Vergessenes wieder gegenwärtig machten und so die eine oder andere Lücke schließen konnten. Leider stand die Qualität (fototechnisch) stark unter dem Einfluss ungünstiger oder sogar schlechter Wetterbedingungen (Licht, Sicht). Bei der Fotobearbeitung ging es mir in solchen Fällen in erster Linie darum, noch das Beste in Sachen Erkennbarkeit mit entsprechender Bilddynamik heraus holen zu können. 


Tag 1 - Hinflug über Amsterdam nach San Francisco / Transfer zum Hotel / Orientierungsspaziergänge
Mit unseren KLM - Flügen, in einer Boeing 747-400 für die Langstrecke, waren wir insgesamt zufrieden. Wir hatten bezüglich Service und Verpflegung, nichts zu beanstanden. Zudem starteten und landeten wir ohne Verspätungen.
Die Einreiseformalitäten erschienen uns, trotz unseres noch gültigen Esta Antrags vom Vorjahr zunächst umständlich, die aber zeitlich betrachtet, dann doch weniger aufwendig waren, als wir befürchtet hatten.
Für den Transfer zum Hotel, hatten wir den Supershuttle gebucht. Dieser erinnerte mich vom Fahrzeug her, eher an einem türkischen Dolmus und fühlte sich, zumindest dort wo ich saß, überhaupt nicht super an. Der Transfer war zwar relativ preiswert, hatte aber mit Wartezeit und einigen Stopps, uns ca. eine Stunde zusätzlich gekostet, was aber auch teils mit dem irreführenden Auffinden der Einstiegszone zu tun hatte.
Das von uns gebuchte Hotel Stanford Court, sollte einen guten Kompromiss zwischen dem Preis, der örtlichen Lage und den Bewertungen darstellen. So machte das Hotel auf uns insgesamt einen guten Eindruck. Das Zimmer war ok und auch die örtliche Lage hatte gestimmt. Als ruhiges Hotel konnten wir es aber nicht ansehen, da es sich in unmittelbarer Nähe, zu sich zwei kreuzenden Cable Car Linien befand, die mit ihrer Mechanik, doch ziemlich laut werden konnten.
Vom Preis her, war das Hotel aus unserer Sicht, deutlich zu teuer, wie allerdings so manches, was wir in Kalifornien bezüglich der Preise erfahren mussten.
Die Zeit bis zum Abend hatten wir schon für anstrengende Spaziergänge voll genutzt. Dabei sind wir zwar nicht ganz nach unserem Plan vorgegangen, konnten aber doch einen beachtlichen Teil unserer Ziele anlaufen. Für einen Teil des Rückwegs, bot sich die Cable Car (Bahn) an.


Vom COIT TOWER aus, verschafften wir uns bereits am Ankunftstag einen guten Überblick von SAN FRANCISCO


Tag 2 - Ein voller Tag in San Francisco (5. Mai)
Da wir nach dem ersten Tag inzwischen die Entfernungen besser einschätzen konnten, hielten wir es für sinnvoll, den ÖPNV der Muni Linien zu nutzen und kauften deshalb ein Tagesticket für 20 USD / Pers., das auch die Cable Car Linien mit einschloss. Am Ende des Tages, hatten wir so einige Bus- und Straßenbahnstrecken, als auch noch drei mal die Cable Cars genutzt. Wir hatten in diesen zwei Tagen fast alle, unserer 20 geplanten Ziele geschafft. Die interessantesten davon, waren neben der Golden Gate Bridge, die Fishermans Wharf (Pier 39), das Ferry Building mit dem Market Place, der Coit Tower, der Alamo Square mit den Painted Ladies und natürlich die City Hall. Von dort aus gelangten wir zum Shopping Center und zur Powell Street mit der manuell betriebenen Drehscheibe, für die Cable Car Linie Powell & Hyde. Unser Interesse galt auch der kurvigsten Straße in San Francisco, der Lombard Street. Von der Golden Gate Bridge aus, hatten wir uns auch in den weitläufigen Golden Gate Park begeben. Auf einen Besuch von Alcatraz, hatten wir bewusst verzichtet.


Blick auf die GOLDEN GATE BRIDGE in Richtung HORSESHOE BAY.
Sie ist 2.737 m lang und hat eine Durchfahrtshöhe von 67 m


Bildausschnitt (aufgenommen von der INFINITY): Die kurvenreichste (Einbahn) Straße der Welt, die LOMBARD STREET

Online Fotoalbum: San Francisco in zwei Tagen
Videosequenz: Cable Car dreht auf dem Drehteller


Tag 3 - Weiterreise mit dem Leihwagen nach Carmel-by-the-Sea (6. Mai)
An diesem Tag, ging es am Morgen zunächst darum, das von Alamo gemietete Leihfahrzeug, pünktlich aus der Filiale O'Farrell Street abzuholen. Wir trafen dort etwas vor der vereinbarten Zeit ein, weil wir schon mit etwas Wartezeit gerechnet hatten. Trotz starken Andrangs, hielt sich die Wartezeit in Grenzen. Nach der Aushändigung des Vertrages und des auf meinem Wunsch hin, auf deutsch umgestellten Navis, marschierten wir ins Parkhaus, zum Empfang des Fahrzeugs. Mit enttäuschter Mine, blickte ich auf einen kleinen, 4 (5) türigen Nissan Juke. Ich wusste, dass die Liste, der unter Midsize geführten Fahrzeuge recht groß war und verzichtete von daher auf Widerspruch. Immerhin ließen sich unsere Koffer (1 großer, 2 mittlere) leicht verstauen und auch sonst schien mit dem relativ jungen Fahrzeug, alles in Ordnung zu sein. Auf der Strecke zeigten sich seine Stärken und Schwächen: Sehr gutes Fahrverhalten, bei sehr präziser Lenkung. Dafür Schwächen in den Bereichen Motorleistung, Automatikgetriebe und Klimaanlage.

Schon bevor wir in Richtung Carmel aufbrachen, hatte es leicht geregnet. Es wurde zunehmend schlechter, was sich auch auf die Sicht auswirkte. Von daher verzichteten wir auf Zwischenstopps in Santa Cruz und Monterey und damit auch - bedauerlicher Weise - auf den bei Monterey beginnenden 17 Miles Drive. In unserem Motel Svendsgaard's Inn in Carmel angekommen, hatten wir aufgrund des Wetters, zunächst kaum Möglichkeiten, uns den Ort näher anzuschauen. Später verbanden wir unsere Suche nach einem preiswerten Restaurant, mit einem kleinen Spaziergang. Zuvor war allerdings der Kauf eines Schirms erforderlich geworden. Unsere Restaurantbesuche werde ich hier nicht thematisieren, weil wir wussten, dass speziell wir, hier unsere Probleme haben würden.


Tag 4 - Von Carmel über Big Sur, nach Pismo Beach  (7. Mai)
In den Morgenstunden hatte der Regen fast aufgehört, aber die Sicht war und blieb schlecht.
Vor der Weiterfahrt in Richtung Pismo Beach, nahmen wir uns zunächst die Zeit, und deckten unseren Nachholbedarf, den schönen Ort, mit seinem Zugang zum Strandbereich, mittels eines knapp einstündigen Spaziergangs, näher zu erkunden. Die vielen Motel Anlagen, wirkten alle sehr gepflegt und wie in die Natur eingebettet. Auch der Strandbereich war von dieser üppigen Natur umgeben und deshalb auch nicht überall zugänglich.


Das SVENDSGAARD's INN, am Morgen vor der Weiterfahrt in Richtung PISMO BEACH


Den Strandzugang von CARMEL-BY-THE-SEA- vor der Weiterfahrt nach PISMO BEACH

Die Weiterfahrt auf der CA-1 schien uns für den Verzicht des 17 Miles Drives, einen guten Ausgleich zu bieten. So haben wir viele der angebotenen View Points genutzt und die interessanten Küstenabschnitte bewundert und fotografiert, auch wenn die Wetterlage dafür wahrlich, nicht als ideal zu bezeichnen war. Besonders faszinierte uns der Küstenbereich bei Big Sur, zu dem auch die 1932 erbaute Bixi Bridge gehört.


Der Küstenbereich bei BIG SUR mit der BIXI BRIDGE (im Bild links oben)

Dass die Route des Hwy CA-1 bzw. CA-101 teils auch in Bergregionen hinein reichte, machte die Fahrt bis Pismo Beach, noch interessanter. Unser Hotel, das Best Western Casa Grande Inn, lag nur wenige Km von Pismo Beach entfernt, in Arroya Grande. Diese Unterkunft erhielt den Vorzug nicht nur des günstigeren Preises wegen, sondern weil Pismo Beach, zu unserem Termin, auch ziemlich ausgebucht war.
In unserer Beurteilung schnitt unser Standardzimmer allerdings schlecht ab, was man der schön gestalteten Hotelanlage allerdings nicht ansah.
Um nach Pismo Beach hinein zu kommen, benötigten wir natürlich unser Auto, was aber parkmäßig kein Problem bedeutete. Wir genossen das inzwischen besser gewordene Wetter und blieben hier, bis zum Sonnenuntergang.


PISMO BEACH präsentierte sich . . . .


. . . . . auf unterschiedliche Art und Weise

Weitere Bilder: Von Carmel über Big Sur nach Pismo Beach


Tag 5 - Von Pismo Beach über Solvang nach Santa Barbara (8. Mai)
Die Strecke von Arroyo Grande, über Solvang und dem Cachuma Lake nach Santa Barbara, war zwar weniger spektakulär, aber ganz sicher nicht langweilig. So hatten beide Zwischenstopps ihre Reize. In Solvang sind wir spazieren gegangen und haben uns das Stadtbild mit den im dänischen Fachwerkhausstil erbauten Häuser angeschaut.



dänischer Fachwerkhausstiel in der von Dänen gegründeten Stadt SOLVANG

Link Bilder: Solvang, die im dänischen Fachwerkhausstil erbaute Stadt


Auf der Strecke nach Santa Barbara, hatte ich teils den Überblick verloren und das Navi entscheiden lassen. Man sollte doch zusätzlich gutes Kartenmaterial verfügbar haben und sich nicht nur auf das Navi verlassen, wenn man eine gewünschte Route beibehalten möchte.
Mit unserem Motel, dem Mason Beach Inn in Santa Barbara, waren wir insgesamt zufrieden. Das Motel hatte immerhin eine realativ gute Lage, die meistens schon mal ihren Preis hat. Ansonsten gab es auch nichts, was besonders hervorzuheben wäre. Unser Aufenthalt in Santa Barbara gehörte mit zu den schönsten der Reise. Da freuten wir uns, bald mit der Infinity hier nochmal in den Genuss kommen zu können.




Blick von der STEARN WHARF auf die Berglandschaft von SANTA BARBARA

Link zu weiteren Bildern: Santa Barbara am 08. Mai

Tag 6 - Von Santa Barbara über Santa Monica, San Clemente und La Jolla,
nach San Diego
Nach einem kleinen Morgenspaziergang in Santa Barbara, hatte wir nun die längste Fahrstrecke vor uns. Hier spürte ich, das eine dicke Erkältung im Anmarsch war und fühlte mich bereits schlapp und müde und hatte wenig Lust auf eine stundenlange Autofahrt. Andererseits war es mir wichtig, so viel als möglich, von unserem Plan zu verwirklichen. So sollten wenigstens Malibu, Santa Monica und die La Jolla Cove als Zwischenstopps berücksichtigt werden. Das hatten wir dann, mit einigen Abweichungen von der geplanten Route, auch in etwa so hinbekommen. Allerdings waren die Aufenthalte recht kurz geraten und Malibu hatten wir, warum auch immer, ganz unterschlagen. Den Santa Monica Pier (Pacific Pier), hatten wir im Anschluss unserer Panama Kreuzfahrt vor fünf Jahren (2011) bereits kennengelernt. Nun stießen wir, aus nördlicher Richtung kommend zum zweiten Mal auf diesen bekannten Pier. Wir hätten sogar auf dem Pier 30 Minuten kostenfrei parken können, verzichteten aber darauf, um wertvolle Zeit zu sparen.


Der uns aus 2012 bereits bekannte SANTA MONICA (Pacific) PIER

Interessanter war allerdings für uns San Clemente, wo wir eher per Zufall unseren nächsten Zwischenstopp einlegten. Die Stadt liegt auf halben Wege zwischen Los Angeles und San Diego. Parallel zum Strand, verläuft der Pacific Surfliner, eine Amtrak Zugverbindung zwischen Los Angeles und San Diego.


SAN CLEMENTE ist besonders bei Surfern sehr beliebt

Der kurze Aufenthalt dort, war meiner deutlich Wirkung zeigenden Erkältung geschuldet. Ich war müde und wäre am Liebsten die restlichen 100 Km durchgefahren, ahnte aber auch schon, dass es in den nächsten Tagen, kaum besser werden würde. Insofern war es sinnvoll, die auf dem Plan stehende La Jolla Cove noch mitzunehmen. Bei der Anfahrt dorthin, hatten wir uns noch etwas verfahren, was wiederum den zeitlichen Spielraum eingrenzte. So war es uns kaum möglich, alles erfassen und genießen zu können. Vielmehr sehnte ich mich danach, den Tag in San Diego, in einem guten Hotelzimmer des Manchester Grand Hyatt, abschließen zu können, natürlich nicht ohne noch vorher einen Orientierungsspaziergang gemacht zu haben.
Erfahrungsgemäß wird oft versucht, ein Zimmer etwas unterhalb der gebuchten Kategorie zu vergeben. Das war hier mal nicht der Fall. Wir bekamen ein Zimmer im 34. Stock, mit herrlichster Aussicht. Zugleich war es das beste Zimmer das wir auf der Reise hatten, dabei weit günstiger als die Hotels in San Francisco und Vancouver. Sogar günstiger als das Motel in Carmel.


Nächtlicher Blick von unserem Hotelzimmer aus, auf SAN DIEGO mit dem
W HARBOR DRIVE und der MARKET STREET


Link: Weitere Bilder des 6. Tages

Tag 7 - Ein ganzer Tag in San Diego (10. Mai)
Für diesen Tag, wollten wir mindestens sieben der interessantesten Ziele in San Diego und Umgebung anfahren. Schließlich hatten wir noch den Leihwagen, der natürlich auch seinen Zweck erfüllen sollte. Aber ich war einfach zu müde, um ein volles Tagesprogramm durchstehen zu können. So erschienen mir die Ziele nicht mehr wirklich wichtig. Natürlich wollte auch ich an diesem Tag noch etwas sehen, aber am Nachmittag wollte ich damit durch sein und das Leihauto stressfrei, schon an diesem Tag, statt erst am nächsten Morgen abgeben. Denn dann würden wir Zeit haben, direkt vom Hotel aus, zum Cruise Terminal zu kommen. So verbrachten wir jeweils einige Zeit, oberhalb der Mission Bay am Christal Pier (Hotel & Cottages), am Cabrillo National Monument, im Harbor Island Bereich und auf der Halbinsel Coronado, mit dem Hotel El Coronado.
Danach hatten wir den Leihwagen am Airport abgegeben und haben uns ein Stück mit dem Airport Shuttlebus mitnehmen lassen. Die restlichen 2,5 Km, sind wir dann zu Fuß gegangen, am Maritimen Museum und an dem USS Midway Museum vorbei. Mit Erreichen des Seaport Village, waren wir bereits in Hotelnähe. Nun war erstmal ausruhen angesagt, bevor es am Abend im Gaslamp Quartier zum Essen ging.



Es ist nicht etwa die City Hall, sondern nur ein Teil der Eingangshalle des MANCHESTER GRAND HYATT am One Market Place

Link: Weitere Bilder des 7. Tages

Tag 8 - Beginn der Kreuzfahrt - Einschiffung in San Diego  am 11. Mai 
Es war sehr vernünftig, dass wir den Leihwagen bereits am späten Nachmittag des Vortages abgegeben hatten. Nicht nur, dass wir so 35 USD Parkhauskosten eingespart hatten, sondern wir auch so viel mehr Zeit zum Packen, Frühstücken und Räumen des Zimmers hatten. Das Taxi stand sofort bereit und fuhr uns die kurze Stecke zum Kreuzfahrtterminal.
Hier lief - trotz starken Andrangs - alles sehr zügig und professionell ab. Wir fühlten uns gut aufgehoben und waren gleichzeitig auch froh, endlich wieder am "guten Kreuzfahrtschiff Essen" teilnehmen zu können. Laut Plan, sollte die Infinity um 17:00 ablegen, woraus aus uns nicht bekannten Gründen nichts wurde. Statt dessen, wurde es 20:00. So konnten wir nach dem Abendessen, noch gut das Auslaufen der Infinity verfolgen.



Der Koffer - für die Tage der Hotelaufenthalte - war gepackt und wurde für die anschließende Kreuzfahrt nicht mehr benötigt

Fotos: Die Infinity am Kreuzfahrtterminal San Diego vor dem Auslaufen

 Tag 9 - Anlauf Santa Barbara / 1. Kreuzfahrt Ziel (12. Mai)
Die Infinity lag natürlich bereits planmäßig am Morgen vor Santa Barbara. Da die Sicht noch sehr schlecht war, hatten wir es überhaupt nicht eilig von Bord zu kommen. Erst mit dem 23. Tenderboot (lt. Tenderbootticket) haben wir uns ans Festland bringen lassen. Es war schön, dass wir uns nicht orientieren mussten, denn wir kannten von unserer Auto-Anreise nach San Diego, Santa Barbara soweit gut, was den Beachbereich betraf. Ambitionen, weiter landeinwärts zu laufen, hatten wir nicht. Ohnehin waren Anstrengungen überhaupt nicht angesagt, weil ich mich und Ingrid inzwischen auch, ziemlich kränkelten. Anders wie vor vier Tagen am Sonntag, war der Ort insgesamt ruhiger, das Wetter aber insofern auch schlechter, als das die Sonne einfach nicht richtig durchkommen wollte.


SANTA BARBARA am 12.05.2016

Link zu den Fotos: Santa Barbara bei unserem zweiten Besuch


Tag 10 - Monterey als 2. Kreuzfahrt Ziel ( 13 . Mai)
Monterey liegt nur wenige Km nordöstlich von Carmel und war deshalb in unserer Planung als Alternative gedacht. Genau eine Woche zuvor, waren wir in Carmel-by-the-Sea und hatten zuvor wetterbedingt, unseren Plan fallen gelassen, den 17 Miles Drive in diesem Gebiet zu befahren. Nun war eigentlich die Chance gegeben, das nachzuholen. Aber zum einen, war das Wetter nicht verlockend und ich war auch etwas zu träge, diese Idee noch einmal neu anzustoßen. Also beließen wir es bei einem Spaziergang, nachdem wir uns wieder mit der Tendernummer 23 an das Festland bringen ließen. In unserer Gunst fiel Monterey dann allerdings etwas ab. Da waren wir nach unseren Besuchen im hübschen Santa Barbara inzwischen zu anspruchsvoll geworden.



MONTEREY am Freitag den 13 ten . . .

Link: Weitere Bilder vom Aufenthalt in Monterey

Tag 11 und 12  -  San Francisco - mit der Infinity unter die Golden Gate Bridge  - 3. Kreuzfahrt Ziel (14. - 15. Mai)
Nach dem Frühstück ging es erstmal hinunter auf Deck 2. Dort nämlich befindet sich die Medical Facilities (medizinische Einrichtung). Ingrid hatte mich - unsere merkwürdige und hartnäckige Erkältung betreffend - inzwischen nicht nur eingeholt, sondern schon beinahe überholt. Das konnte so nicht weiter gehen; da mussten wir etwas tun. Da unsere Symptome nahezu gleich waren, meldete ich Ingrid dort an. Der Doc verkaufte uns dann auf Wunsch hin, die doppelte Menge an Antibiotikum und Hustensaft. So konnten wir beide hoffen, dass die Medikamente innerhalb der dafür angesagten 7 Tage, helfen würden.Gut, dass wir nun in San Francisco, uns die beiden Tage, beliebig einteilen konnten. Wir hatten kein abzuarbeitendes Programm, viel Zeit und die freie Auswahl. Klar war eigentlich, dass wir in Wassernähe bleiben wollten. Da wir The Embarcadero fußläuferisch in beiden Richtungen nur teilweise bewältigt hatten, gingen wir den ersten Tag nochmals bis zur Fisherman's Wharf und weiter, bis unterhalb von Fort Mason.



Die OAKLAND BAY BRIDGE verbindet SAN FRANCISCO mit OAKLAND über TREASURE ISLAND / Yerba Buena Island und ist insgesamt 7.180 m lang. Ihre Durchfahrtshöhe beträgt 58 m.

Den zweiten Tag widmeten wir mehr dem unteren Teil des Embarcadero und gingen bis zu den Piers 30-32, vorbei an das Ferry Building und dem Rincon Park mit der Skulptur eines riesigen, teils in den Boden "versenkten Pfeil mit gespanntem Bogen", dem Cupid's Span.


Der RINCON PARK mit der Skulptur des CUPID's SPAN

Link: Weitere Fotos von San Francisco, die am 14. und 15. Mai von mir aufgenommen wurden


Tag 13 - Erholung auf See (16. Mai)
Noch nie hatten wir Seetage als Erholung auf See angesehen, da wir Seetage eigentlich nicht mögen und uns die meiste Zeit lieber in der Kabine aufhalten, um uns nicht von Menschen umzingelt fühlen zu müssen.  Auf dieser Reise war es dann auf jeden Fall anders. Wir sehnten uns bereits schon in San Diego nach den Seetagen, in der Hoffnung so die lästigen Symptome unserer Bronchitis, bald hinter uns lassen zu können. Diese Einschätzung entsprach dann leider nicht der Realität.

Tag 14 - Astoria in Oregon / USA / 4. Kreuzfahrt Ziel (17. Mai)
Genau genommen, hatten wir nur für jene Orte einen ungefähren Plan, für die wir Hotelübernachtungen gebucht hatten. Dieses traf aber weder auf Astoria, noch auf Seattle, Nainomi und Viktoria zu. Hier hatten wir jeweils von der örtlichen Lage- bzw. von der Situation her, erst vor Ort uns für eine Wegführung entschieden.
Wir hatten es auf dieser Cruise nie eilig, von Bord zu kommen und ließen uns manchmal davon leiten, wohin die Ströme, der nicht an Ausflügen teilnehmenden mitreisenden Amerikaner führten. So nutzten wir hier einen Shuttlebus, ohne zunächst genau zu wissen, was dieser als Strecke beinhaltete. Es gab zwei oder drei Haltepunkte zum Aus- und Einsteigen. Wir stiegen am letzten Haltepunkt aus und gingen letztlich doch zu Fuß zurück. An den Hängen erfreuten wir uns an teils schönen Häusern, mit deren Blütenpracht in den Vorgärten. Eine große Bedeutung, konnten wir dem touristischen Wert dieser Kleinstadt am Columbia River zwar nicht beimessen, sind aber dennoch auf unsere Kosten gekommen.
So gewöhnungsbedürftig uns vom Anblick her die Astoria-Megler Bridge auch erschien, so kommt man an ihr nicht vorbei, sich dafür zu interessieren. Immerhin ist dieses 1962 begonnene Bauwerk 6.545 m lang und bietet eine lichte Höhe von 60 m. Sie verbindet mit den Orten Astoria und Megler, die US-Bundesstaaten Oregon und Washington.


ASTORIA mit der ASTORIA-MEGLER BRIDGE, die den Columbia River in einer Gesamtlänge von 6.545 m überspannt

Link: Weitere Bilder vom Aufenthalt in Astoria, Oregon


Tag 15 - Erholung auf See (18. Mai)
Auch wenn der Landgang in Astoria nicht sehr anstrengend war, konnten wir diesen zweiten und letzten Ruhetag gut gebrauchen. Wir hofften dabei auf weitere Milderung der Symptome, insbesondere was die Hustenanfälle anbelangte.


Tag 16 - Seattle in Washington / USA / 5. Kreuzfahrtziel ( 19. Mai)
Schon vom Schiff aus, konnten wir uns einen Überblick über die örtliche Lage verschaffen. Hier bedurfte es keiner Verkehrsmittel um in das Stadtzentrum zu gelangen. Unser erstes Ziel wurde der nahe gelegene Pike Place Market (Public Market Center). Wie erwartet war der Andrang dem Bekanntheitsgrad entsprechend groß. Auch wenn die Hallen keineswegs mit den großen Markthallen wie z.B. in Barcelona vergleichbar waren, gab es genug zu sehen. Neben Seafood, Obst, Gemüse und Blumen, gab es hier auch Stände, mit so allerlei Krimskram und Kitschigem. Danach ging es zum Columbia Tower und dort zur Aussichtsfläche mit Rundumblick, in die 73. Etage. Danach gingen wir von Pier zu Pier, bis zum Schiff zurück. Die Harbor Front ist allerdings zum Teil Baustelle. Alles zusammen genommen war der Landgang bei durchwachsenem Wetter, keine zu große Anstrengung, die es allerdings auch zu vermeiden galt.



Ausblick von der Aussichtsfläche des COLUMBIA CENTER's (Höhe 285 m) aus der
73. Etage. Die Aussichtsfläche der Space Needle (rechts oben im Bild) ist fast
100 m niedriger


Link: Weitere Bilder vom Aufenthalt in Seattle


TAG 17  -  Nanaimo auf Vancouver Island / British Columbia / Kanada 
6. Kreuzfahrtziel (20. Mai)
Von Nanaimo wussten wir im Vorwege so gut wie nichts. Da mussten wir uns überraschen lassen. Wir entschieden uns an das Stadtzentrum vorbei, mögliche Wege am Wasser (Harbourside) entlang zu folgen Hier trafen wir auf nur wenige Spaziergänger bzw. Wanderer. Wir trafen auf schön angelegte Yachthäfen und noch schönere, idyllische Wohnanlagen. Der Rückweg zum Schiff, führte uns dann durch das kleine Stadtzentrum. Am Nachmittag hatten wir vom Schiff aus eine gute Sicht auf die umliegenden Berge, mit teils Schnee bedeckten Bergkuppen.


NANAIMO von Wasser umgeben und mit fantastischen Blicken auf die Berge



Eine der seltenen Aufnahmen, auf denen wir gemeinsam zu sehen sind; hier während unseres Spazierganges in NANAIMO

Sonnenuntergang ein eher seltenes Erlebnis auf dem Kreuzfahrtschiff, während dieser Cruise

Link: Weitere Bilder vom Aufenthalt in Nanaimo


Tag 18  -  Victoria auf Vancouver Island / British Columbia / Kanada 
7. Kreuzfahrtziel (21. Mai)
Auch in Victoria wurde ein kostenpflichtiger Shuttlebus angeboten. Da für uns Vancouver Island Neuland war, nutzten wir den Shuttlebus, um uns zunächst orientieren zu können. Mit Hilfe einer Kartenapp, konnte ich feststellen, dass der Bus in südöstliche Richtung fuhr und so von hinten in das Zentrum gelangte. Nach nur kurzem Aufenthalt fuhren wir wieder zum Ausgangspunkt zurück und nahmen nun den Weg, entlang der Wasserlinie, in nordwestliche Richtung. Wir hatten Zeit und konnten nun aber auch besser die Entfernungen einschätzen. Der Weg hatte sich gelohnt. Wir passierten sehr gepflegte Appartement - und Wohnanlagen mit unterschiedlicher Architektur am Wasser, gingen durch den Fisherman's Wharf Park, und genossen die Blicke auf den Inner Harbour und die James Bay. Bemerkenswert auch das Gebäude der Legislature und das Fairmont Hotel Empress. Nach einiger Aufenthaltszeit in diesen Bereichen, nutzten wir den Shuttlebus, um wieder über die andere Straßenroute, zum Schiff zurück zu gelangen. Wie schon am Morgen, hatten wir vom Schiff aus, wieder einen fantastischen Blick auf die höchsten Berge dieser Region.


Das Gebäude der British Columbia Legislature (Parlament Building)
an der James Bay


Link: Weitere Bilder vom Aufenthalt in Victoria



Tag 19 - 21  -  Ausschiffung in Vancouver / British Columbia  Nachprogramm mit Hotelaufenthalt (22. - 23 Mai)
Nach einer schönen 11 tägigen Kreuzfahrt, freuten wir uns schon auf unser Pinnacle Harbour Front Hotel in der West Hasting Street, dass nur wenige hundert Meter vom Cruise Terminal / Canada Place entfernt war. So war es kein Problem, mit unseren drei Koffern fußläufig zum Hotel hin zu kommen. Wir hatten ein Harbour View Zimmer mit Balkon gebucht. Das es damit, wie so oft, mal wieder Probleme geben würde, hatte ich schon gespürt, weil die Rezeptionistin relativ lange auf ihren Bildschirm schaute. Am Ende hatten wir dann unser Harbour View Zimmer mit Balkon bekommen. Allerdings war es bei der Lage des Hotels, kaum möglich, eine völlig unbehinderten Blick zu bekommen; das hatte ich bereits vorher geahnt. Insgesamt waren wir aber zufrieden und haben unseren Aufenthalt dort auch genossen. Nun hatten wir also zwei volle Tage für Vancouver.
Unsere Erwartungen waren hier recht hoch, nachdem uns Victoria so toll gefallen hat.
Wir wurden nicht enttäuscht. Von unserem Ausgangspunkt - dem Pinnacle Hotel - hatten wir allerbeste Möglichkeiten unsere Spaziergänge auch unvorbereitet zu starten. Wir wollten keine Besichtigungstouren unternehmen und nicht nach bestimmten Zielen suchen. Es hatte sich alles von allein ergeben, dass wir das gefunden hatten, was wir wollten. In einer schönen, abwechslungsreichen Stadt viel sehen und uns einfach nur wohl fühlen. Alles das, hatte sich in diesen zwei Tagen erfüllt. Einziger Wehrmutstropfen war das diesige Wetter, das nur selten die Sonne durch ließ.





VANCOUVER mit seinem schönen, gepflegten HARBOURFRONT Walkway

Link: Weitere Bilder zu unserem Aufenthalt in Vancouver

Schiffsbegegnungen: Nur in Victoria und in Vancouver gab es andere Kreuzfahrtschiffe zu sehen

Victoria: NCL Pearl, HAL Maasdam, Ruby Princess
Vancouver: HAL Maasdam, HAL Zaandam, NCL Sun, Crystal Serenty


Tag 21 - 22  -  Rückflug von VCR über AMS nach HAM
mit KLM (24. - 25. Mai)
An der Durchführung der Flüge gab es nichts zu beanstanden, was nicht bedeutet, dass wir gern fliegen, schon garnicht wenn wir 14 Std und länger dabei unterwegs sind.


Anmerkungen und abschließende, persönliche Bewertung der Reise
Die Kreuzfahrt mit der Infinity stand im Mittelpunkt der Reise, die wir eigentlich schon in den zwei Jahre zuvor durchführen wollten. Die Preispolitik von Celebrity hatte uns allerdings immer wieder ausgebremst. Zum Zeitpunkt der Buchbarkeit der Reise, waren die Flüge noch nicht verfügbar. Bei Verfügbarkeit der Flüge, hatten sich die Tagespreise derart erhöht, dass wir zu diesen Preisen, dann nicht mehr buchen wollten. Zudem waren die für uns infrage kommenden Kategorien, meist schon ausgebucht. Das Buchungs- und Stornierungsverhalten in den USA (unter anderen Bedingungen als in Deutschland) hatte uns dann in diesem Jahr, etwa drei Monate vor Reiseantritt, letztlich dann doch noch eine Buchung in der gewünschten Kategorie ermöglicht.
Für eine nur 11 Tage dauernde Seereise, lohnten sich die Flüge nicht. Eine mögliche Anschluss Kreuzfahrt nach Alaska hatte bei Ingrid nicht den Stellenwert, um sich damit anfreunden zu können. So ergab sich aus den Wünschen der verlängerten Aufenthalte in San Francisco, San Diego und Vancouver, diese Kombination aus Autoreise als Vorprogramm und dem Anschluss Aufenthalt in Vancouver als Nachprogramm.

Insgesamt war es für uns eine sehr schöne und abwechslungsreiche Reise, die wir - trotz eher mäßigem Wetter, mit schönen Reiseerinnerungen, besonders in San Francisco, San Diego, Santa Barbara und Vancouver verknüpfen. Durch unsere deutlich Wirkung zeigenden Erkältungen, von der zunächst insbesondere ich betroffen war, musste wir in San Diego unsere Aktivitäten deutlich herunter setzen.
Auf der Kreuzfahrt litten wir beide unter den Symptomen und mussten in Santa Barbara und in San Francisco deutlich kürzer treten. Hier kam uns die Autoreise zugute, weil wir hier bereits unsere Tagesziele erreicht hatten. Mit unseren Motel- und Hotelaufenthalten waren wir zufrieden. Wir hatten bei unseren Vorausbuchungen versucht, einen Kompromiss zwischen gewünschten Komfort, guter Lage und akzeptablen Preisen zu finden, was sich als sehr schwierig erwies, da uns fast alles schlicht zu teuer erschien. Mit dem Manchester Grand Hyatt in San Diego, sind wir zu dem einzigen Schnäppchen gekommen: das Beste zum günstigsten Preis, von nur 200 Euro / Nacht.

Die Verpflegung auf der Infinity war zwar nicht überragend, aber allemal gut. Besonders hervorheben möchte ich vor allem das Mittagsbuffet, das sich gefühlsmäßig, gegenüber vergangenen Erfahrungen, verbessert hatte. Während wir bei so manchen Kreuzfahrten das Buffetrestaurant schon wegen des Andrangs oft gemieden hatten, spürten wir dieses Mal mehr Lust darauf.
Überhaupt präsentierte sich uns die Infinity als ein Schiff, auf dem man sich wohlfühlen kann. Auch wenn wir, von den vielen erneuerten Bereichen, einiges - Kategorie- oder zuzahlungsbedingt - nicht nutzen konnten oder nicht wollten, so haben wir doch, das Schiff, mit dieser für uns sehr interessanten Route, als sehr angenehm empfunden.

© Rainer Buch, Hamburg
vorläufig fertig gestellt am 01.07.2016 / erste Korrekturen am 08.07.2016



13.04.2020 Nachtrag zu diesem Bericht:
Die besonderen Umstände wie es zu dieser Reise kam und mein Rechtstreit mit der Airline nach abgelehnten Umbuchungswunsch:

Ursprünglich wollten wir diese Reise mit einem anderen Vorprogramms (mit Las Vegas) eigentlich zusammen mit Freunden machen. Durch Verzögerungen bezüglich einer gemeinsamen Planung, schien die Reise plötzlich ausgebucht zu sein, sodass wir auf die Reise in umgekehrter Richtung, für Sept. 2016 zusteuerten. Aber aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen zum Vor- bzw. Nachprogramm schien alles sehr kompliziert zu werden, sodass eigentlich nur die Kreuzfahrt selbst geeignet erschien, diese gemeinsam machen zu können. Das Problem war, dass die berufstätige Freundin ihren Urlaub überhaupt noch nicht anmelden konnte. Ich hatte allerdings keine Lust, unseren Reisewunsch davon abhängig zu machen und machte klar, dass wir diese Reise unbedingt machen wollten.
Im Grunde war ich schon nicht mehr überzeugt davon, dass es gemeinsam klappen würde und buchte online auf einer amerikanischen Seite, nach amerikanischen Reiserecht. Kosten bei Stornierung bis ca. 90 Tage vor Reiseantritt: 50 USD / Pers. nur für das Reisebüro.
Als ich meinem Freund davon in Kenntnis setzte, war die Geschichte möglicher Gemeinsamkeiten ein für allemal gestorben. Das bedeutete, dass wir nun die Reise allein gestalten mussten.
So buchte ich schließlich im Jan.2016 den Hinflug für den 23.09.: HAM - FRA - YVR und den Rückflug für den 13.10.: LAX - FRA - HAM als LH Eco Flüge mit speziellen Plätzen per Reservierung bei der LH.

Im März 2016 wurde die ursprünglich angedachte Cruise für den Mai 2016 wieder mit Balkonkabinen buchbar. Ich setzte zunächst eine neue Planung auf, so wie ich sie mir von Anfang an vorgestellt hatte. Irgendwie reizte es mich, meine/unsere Planung, die natürlich auch andere Flüge erforderlich machte durchzusetzen. Durch günstige Preise für die Kreuzfahrt, hatte ich einen finanziellen Spielraum, um evtl fällige Umbuchungsgebühren, wenigstens teilweise davon tragen zu können.

Gemäß meinen Vorstellungen, musste es doch möglich sein, meinen Wusch nach Umbuchung, lösen zu können. Dazu schrieb ich an LH-Customer-Relation und wartete auf Antwort, die allerdings mein Anliegen offenbar so nicht klären konnte. Einige Mails und Telefonate später, war es dann 7 Tage später raus. Der Tarif würde keine Umbuchung zulassen. Ich hätte nur die Möglichkeit der Stornierung.

Das konnte und wollte ich nicht glauben. Ich hatte auch keine Chance an Entscheidungsträger heranzukommen. Ich sprach die Situation mit Ingrid ab, die sich natürlich auch schon auf den neuen Plan eingestellt hatte. Aber nun Flüge neu und woanders buchen, ohne zu wissen, wie hoch die Erstattung (konnte man mir im voraus nicht sagen) sein würde?

Ich werde mir das nicht gefallen lassen, versprach ich Ingrid, die mir dann tatsächlich grünes Licht gab. Insgeheim hoffte ich aber, dass man bei der LH doch noch irgendwie die Kurve bekam und rief erneut an. Ich versuchte noch einmal die Realitäten klar zu verdeutlichen:
Statt im Sept. also erst in 6 Monaten, würden wir doch nun bereits schon in etwa 6 Wochen fliegen. Es nützte nichts, es gab leider nur entweder - oder. Sich aufblasen und dann einen Rückzieher machen wollte ich nicht und stornierte.

Die Abrechnung kam umgehend. Sie berücksichtigte den Flugpreis von 935 Euro / Pers von denen wir 114 Euro zurück bekamen. Das also verstand die LH unter nicht verbrauchte Steuern und Gebühren. Mir war klar, dass ich anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen musste, um noch irgendwas bewirken zu können. Ich hatte noch nie mit Anwälten geschweige Gerichte zu tun, war zwar einerseits völlig naiv, andererseits aber gut vorbereitet. Die Abfrage bei unserer RSchV hatte ich bereits gemacht und eine Sch.Nr. erhalten. Die erste, fußläufig zu erreichende Kanzlei war meine.
Eine "Kollegin" der Kanzlei nahm mich meiner an. Mir wurde klar, dass ich evtl. einen Fehler gemacht hatte, weil die Anwältin von Fluggastrechten keinerlei Ahnung hatte und mir auch klar machte, dass Sie da überhaupt nichts versprechen könne.

In meinen eigenen Vorstellungen fühlte ich mich nicht verunsichert und sammelte alles, was mich glauben ließ, im Recht zu sein. Ich bat die Anwältin noch um Ergänzung meiner Forderung um 230 Euro, für die Platzreservierungen, die in der Abrechnung nicht berücksichtigt wurden.
Natürlich konnte ich nicht wissen, welche meiner Argumente und Darstellungen prozessrelevant sein würden. Das musste die Anwältin herausfinden und - in der später erfolgten Klageschrift - entsprechend verfassen.

Zuständig war das Amtsgericht Köln. Der Klageabweisungsantrag der Gegenseite umfasste 28 Seiten. Es dauerte mehrere Tage mit wiederholten Lesen verschiedener Passagen, bevor ich den Inhalt überhaupt ansatzweise verstand. Er schien von vornherein alles abzudecken, was nach einer Lücke aussah. Im Namen des Volkes wurde schließlich im Febr. 2018 die LH dazu verurteilt, den geforderten Betrag zu bezahlen. Die Kosten des Rechtstreits wurden auf 90% zu 10% verteilt.

Im Berufungsverfahren vor dem LG Köln, für die ich ortsansässige Anwäte benötigte, wurde im Dez. 2017 das Urteil abgeändert und die Klage abgewiesen. Allerdings wurde die Revision ausdrücklich zugelassen, weil die Erstattbarkeit der Entgelte, eine Vielzahl von Streitigkeiten betrifft und ihr einer grundsätzlichen Bedeutung zukommen würde.

Damit war also die Angelegenheit nicht zu Ende. Ich hatte nichts zu verlieren und bekam durch den Versicherer die Zustimmung, in Revision gehen zu können. Das machte zusätzlich, einen - für den BGH zugelassenen Anwalt - erforderlich, den ich per Google Suche ausmachte.

Das Ganze zog sich mit den Begründungen weit in das Jahr 2019 hinein, bis schließlich der Termin vor dem BGH auf Nov. 2019 gesetzt wurde. Die Kostenvorauszahlungen wurden geleistet; es stand dem nichts mehr im Wege.

Einen zwischenzeitlich angebotenen Vergleich, stimmte die RSchV nicht zu, da bei einem Vergleich eine Gegenrechnung der aufgelaufenen Kosten aufgestellt würde und für eine angestrebte Erstattung nichts mehr nachbleiben würde.

Ich hatte immer wieder betont, dass es mir nie darum ging Prozesse zu führen, sondern nur um Erfüllung meiner Forderung. Im Aug. 2019 traf ein neues Vergleichsangebot bei dem Anwalt in Köln ein, dem auch die RSchV zustimmte. Die LH bot vollen Ersatz zu leisten an, wenn ich nach Geldeingang die Revisionsklage zurücknehmen würde.

Ich stimmte diesem zu und erhielt meine vollen Flugkosten, einschließlich der 230 Euro für die Sitzplatzreservierung zurück. Die bereits vorher geleisteten Erstattungskosten von je 114 Euro wurden natürlich davon abgezogen.


31.01.2021 - Blog mit neuer Formatierung überarbeitet





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